In den vergangenen Jahren gewann man den Eindruck, dass unser Leben nur mehr von Wirtschaftsdaten und Börsenkursen bestimmt wird. Die gesamte Aufmerksamkeit galt dem Immermehr, Immergrößer, Immerschneller und Immerbilliger. In diesen Jahren wurde eine perfekt funktionierende Konsumgesellschaft geschaffen. Um uns diesen nicht zufrieden machenden Konsum leisten zu können, reduzierten wir unsere Beziehungsleben. Das Familienleben muss sich heute allen anderen Konsum-, Selbstverwirklichungs- und Individualisierungsbedürfnissen unterordnen. Die daraus resultierenden Schwierigkeiten sehen wir in der Verstaatlichung von persönlichen und familiären Defiziten. Der Wohlfahrtsstaat hat die Rolle des Kindermädchens übernommen. Der Staat versucht mit finanziellen Mitteln, die er nicht mehr hat, Defizite zu korrigieren, hervorgebracht von einer längst zu korrigierende Lebens- und Wirtschaftskultur. Der Wert der Familien wurde am Altar des Konsums geopfert. Doch der Wert, den Familien für die Gesellschaft leisten, kann und darf der Staat nicht ersetzen. Die Gesundung der Gesellschaft und des Staates wird nur über gesunde, familiäre Gemeinschaften möglich, wie sie im Vulkanland sehr oft gelebt werden. Sie sind der höchste Wert einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Die Inwertsetzung familiärer Gemeinschaften und der damit verbundenen Familien- und Hausarbeit sehe ich als große gesellschaftliche Aufgabe, an der Sie mitwirken sollten. Sprechen Sie wieder über Familie. Oberstes Ziel muss die Vereinbarkeit unseres familiären Lebens mit dem beruflichen und wirtschaftlichen Leben sein

LAbg. Josef Ober
Steirisches Vulkanland im August 2012

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