Raupen könnten die Welt kahl fressen. Ihr Hunger scheint unstillbar. Auch die Menschheit hat einen unstillbaren Konsum- und Rohstoffhunger. Doch die Raupe hört auf zu fressen. An einem bestimmten Punkt ihres Lebens schließt sie sich, getrieben von einem inneren Bild, in einem Kokon ein. Ihre bestehende Identität löst sich auf. Ein neuer Geist bestimmt ihr Sein. Sie definiert sich neu. Etwas Wunderbares entsteht: Ein Schmetterling. Mit der Entfaltung seiner Flügel ist der Veränderungsprozess vollzogen.
Was kann dieses Bild für uns bedeuten? Die eigene Unzufriedenheit, die wir trotz materieller Fülle erleben, muss zur Triebfeder werden, in uns zu gehen, einen Kokon zu bilden und in uns die Sehnsucht nach menschlicher, ökologischer und wirtschaftlicher Zukunftsfähigkeit reifen zu lassen. Ein neuer Geist führt uns in ein neues Bewusstsein und zu einer neuen Identität. Unser Lebensstil verändert sich.
Beharrlichkeit und Entbehrung sind die Begleiter des Wandels. Aber mit der Sehnsucht im Herzen und mit dem Bild des Schmetterlings vor Augen lohnt sich die Anstrengung für eine neue menschliche Entfaltung und Lebensqualität. Die einseitig materielle Orientierung löst sich auf. Eine neue Achtsamkeit und Wertschätzung für die Grundlagen unserer Existenz entsteht. Wir beginnen unseren liebgewonnenen Lebensraum Steirisches Vulkanland ökologischer und nachhaltiger zu bewirtschaften.
Die Erkenntnis daraus: Wir stehen nicht am Ende, sondern am Beginn menschlicher Entfaltung und Lebensqualität. Weihnachten und das neue Jahr sind eine gute Gelegenheit, den Prozess der persönlichen Entfaltung voranzutreiben.